Am 31.08.2022 fand eine Exkursion in den „Landwirtschaftsbetrieb Schulz Atterwasch“, einem landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieb für die Masthühnerhaltung im Landkreis Spree-Neiße, statt. Dieses landwirtschaftliche Unternehmen, welches unter anderem sogenannte „FairMast-Ställe“ betreibt, bietet im Rahmen des Tierschutzplanes des Landes Brandenburg des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) Exkursionen für interessierte Besucher an.
Insgesamt konnten 15 Personen von Herrn Christoph Schulz, der den landwirtschaftlichen Familienbetrieb leitet, bei bestem Wetter empfangen werden. Die durch die Frankenförder Forschungsgesellschaft (FFG) organisierte Veranstaltung begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer sowie einer Einleitung in die Thematik durch Herrn Dr. Unrath von der FFG, der über den Tierschutzplan Brandenburg informierte.
Anschließend stellte Herr Schulz den landwirtschaftlichen Betrieb vor und gab einen Einblick in das Konzept der „FairMast-Haltung“. Der Betrieb betreibt zwei FairMast-Ställe mit Wintergarten, in denen die Masthühner unter tierfreundlichen Bedingungen gehalten werden. Weiterhin werden in dem Familienbetrieb 800 ha Acker- und Grünland bewirtschaftet sowie Rinder, Schweine und weiteres Geflügel, wie Gänse und Tauben, gehalten. Zusätzlich leben in mobilen Hühnerställen mit Auslauf Legehennen und die Eier werden u.a. im Hofladen verkauft. Zum Betrieb gehören eine eigene Schlachtstätte und eine Biogasanlage zur Wärmeerzeugung für die Hähnchenställe.
An die theoretischen Erklärungen schloss sich die Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebes an. Zur Überraschung der Teilnehmer wurde diese mit einer Pferdekutsche zu einem besonderen Erlebnis.
Als erstes ging es zu den mobilen Hühnerställen, die auf einem weitläufigen Gelände stehen, wo die Hühner gemeinsam mit den Hähnen und einigen Ziegen zur Greifvogelabwehr einen großzügigen Auslauf genießen.
Danach führte die Fahrt zu den FairMast-Ställen. Nachdem alle Teilnehmer ihre Schutzkleidung angelegt hatten, durften wir in den Stall, um die Tiere aus der Nähe zu betrachten. Die Hühner waren 36 Tage alt, sehr neugierig und aktiv. Herr Schulz nahm sich viel Zeit für die Teilnehmer und beantwortete alle Fragen geduldig und kompetent.
Die Hühnerhaltung nach „FairMast-Kriterien“ erfolgt in zwei Ställen mit Wintergärten, die es den Tieren erlauben, sich an der frischen Luft aufzuhalten und aktiv das Außenklima zu nutzen. Eingestallt waren Tiere der Rasse Ross Ranger Classic, welche eine gute Wachstumsleistung aufweisen und für 48 Tage in den Ställen verbleiben. Die Hühner sind nicht nach Geschlechtern getrennt und können Strohballen und Sitzstangen nutzen, um ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. Der Boden wird mit Maissilage und Stroh eingestreut und war hygienisch, trocken und staubarm. Mit der tierfreundlichen Haltungsweise wird die Einstiegsstufe der Anforderungen „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes im Bereich Haltung und Behandlung von Masthühnern erfüllt. Bei der Haltungsform-Kennzeichnung im Lebensmittelhandel entspricht „FairMast“ der Stufe 3 „Außenklima“.
Beim Blick auf die Wintergärten konnte beobachtet werden, dass die Hühner die Möglichkeit des Auslaufes gerne nutzen.
Zum anschließenden Imbiss gab es im Garten des Landwirtschaftsbetriebes einen leckeren Chickenburger. Die Teilnehmer konnten auch hier noch einmal in einer lockeren Runde Fragen stellen und bei bestem Wetter und Sonnenschein die Eindrücke der Exkursion verarbeiten. Die Haltungsbedingungen in dem Landwirtschaftsbetrieb wurden als positiv bewertet und es war zu erkennen, dass Transparenz dem Unternehmen wichtig ist.
Abschließen möchten wir uns bei Herrn Schulz für die informativen und erlebnisreichen Stunden in dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb herzlich bedanken und hoffen auch in Zukunft, interessierte Besucher bei weiteren Exkursionen begrüßen zu dürfen.
Folgend noch einige Impressionen des interessanten Tages.
Alle Bilder sind Eigentum der FFG.