Langjährige Zusammenarbeit:
Stabiles Fundament für die Gründung der FFG!

Die Frankenförder Forschungsgesellschaft GmbH beging am 19. Juli 2016 ihr 25-jähriges Jubiläum. Sie wurde als selbstständige Forschungseinrichtung am Standort Frankenförde von Praktikern der ländlichen Region und Wissenschaftlern der Humboldt-Universität zu Berlin gegründet. Vorausgegangen war eine über 20 Jahre gewachsene erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlicher Produktion und Verarbeitung der Produkte in enger wissenschaftlicher Begleitung durch die Humboldt-Universität zu Berlin. Diese galt es, bleibend zu erhalten und weiterzuentwickeln. Ausdruck der langjährigen Praxis-Wissenschaft-Kooperation waren zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und deren praktische Umsetzung am Standort Frankenförde. Dazu gehörten Themen wie:

  • Tierfütterung: Einsatz speziell aufbereiteter Futtermittel aus der Region
  • Tierhaltung: Optimierung der Haltungsbedingungen bei großem Tierbesatz zur Erhaltung von Tierwohl und Wirtschaftlichkeit
  • Tiergesundheit und Tierhygiene: Standardisierung der Säugezeit auf 21 Tage
  • Biogas: Umrüstung von Güllebehältern zu Biogasfermentern einschließlich der Gasentschwefelung mit Raseneisenerz
  • Betriebswirtschaft: Konzepte und deren Umsetzung zur Errichtung von Landfleischereien, Landbäckereien einschließlich Produktentwicklung und Verkaufsstrategien
  • Gleichermaßen wurde deutschen und ausländischen Studierenden ein ständig verfügbares Umfeld bereitgestellt, um ihre theoretischen Kenntnisse unter Praxisbedingungen anzuwenden. So wurden zahlreiche Praktika und Versuche zu verschiedensten Themen für Diplomarbeiten und Dissertationen durchgeführt.
Aus den Anfängen.

Im Fokus der Forschungsarbeit:
Das Tierwohl im Gleichklang mit Natur und Umwelt!

Auf der Grundlage dieser Erfahrungen aus einer rückblickend facettenreichen Geschichte wurde 1991 der Grundstein der Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH für Betriebswirtschaft, Ernährung und ökologischen Landbau gelegt. Prägendes Unternehmensziel war von Beginn an die Kooperation mit der landwirtschaftlichen und industriellen Praxis. Dabei erfolgt die Zusammenarbeit insbesondere mit kleinen und mittelständischen Unternehmen der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie zu aktuellen und perspektivischen Forschungs- und Entwicklungsproblemen.

Ein Thema, das starke Beachtung in den Forschungsaktivitäten findet, ist das Tierwohl. Dieses umfasst die Verbesserung von Haltungsbedingungen, die Erkennung von Krankheiten und Verhalten durch Monitoringsysteme und die Entwicklung von ernährungsphysiologisch wertvollen Futtermitteln mit dem Ziel der Optimierung von Gesundheit und Wohlergehen der Tiere während ihres Lebenszyklus.

In der Ernährungswirtschaft stehen Verfahrens- und Produktentwicklungen ebenso im Vordergrund, wie die Verbesserung der qualitativen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Lebensmitteln und die Gewährleistung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.
Übergreifend steht für alle Forschungsleistungen die beste Ausnutzung der Ressourcen im Sinne der Gestaltung und Erhaltung der Umwelt.

Seit 2008 im Dienste der Gesellschaft: Die FFG ist nun gemeinnützig!

Seit dem Jahr 2008 ist die Frankenförder Forschungsgesellschaft gemeinnützig und kann daher ihre Forschungsergebnisse noch effektiver der Gemeinschaft zur Verfügung stellen.
Für das erfolgreiche 25-jährige Bestehen der Frankenförder Forschungsgesellschaft sind vor allem die Praxispartner ein wichtiger Faktor bei der Verwirklichung des Unternehmensziels der Praxis-Wissenschafts-Kooperation. Ein Großteil von ihnen arbeitet bereits seit vielen Jahren mit der FFG zusammen. Die Praxispartner bieten die Gewähr für die Umsetzung und Verwertung der Forschungsergebnisse und bringen Impulse für neue Projektideen ein, die mit Unterstützung der Projektträger von den Ministerien in Forschungsprojekten erfolgreich zur Praxisreife geführt werden.

Aber auch neue Partner zeigen Wege und Möglichkeiten auf, die bisher nicht beschritten wurden, wodurch eine Erweiterung der Themengebiete möglich ist. So konnten seit acht Jahren verschiedene Netzwerke zu Themen der Gesunderhaltung von Mensch und Tier, aber auch der Nanotechnologie entwickelt und bearbeitet werden, deren Management Mitarbeiter der FFG übernahmen. Dazu gehören „AMPEL – Adaptierung vorhandener Medizintechniken zur permanenten automatischen nichtinvasiven Erkennung und Langzeitüberwachung biologischer Prozesse bei Mensch und Tier für neuartige Produkte und Dienstleistungen zur Frühdiagnostik, Therapie und Überwachung“, „ProtecTier – Innovative moderne Technologien, Verfahren und Produkte für die nachhaltige Tierhaltung“ sowie „NanoFunDus – Nanotechnologische Funktionalisierung für Diagnose und Sicherheit in der Lebensmittelkette und im Gesundheitswesen“. Neu hinzugekommen ist „Omega 3 – Netzwerk zur Gewinnung und Anwendung von Omega-3-Fettsäuren tierischer und pflanzlicher Herkunft mit dem Ziel der Entwicklung sicherer und gesunder Produkte für alle Verbraucher“. In den Netzwerken engagieren sich Partner aus vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen und verschiedene Wissenschaftseinrichtungen von Hoch- und Fachschulen, die ihre Kompetenzen in den daraus initiierten Forschungsprojekten einbringen.

Anwendungsfähige Kompetenz: 115 Forschungsprojekte in 25 erfolgreichen Jahren

In den 25 erfolgreichen Jahren wurden ca. 115 Forschungsprojekte selbst, aber auch als Auftragnehmer von Partnern aus Wissenschaft und Praxis bearbeitet. Mit Transferprojekten und Innovationsgutscheinen sowie Studien zu den verschiedensten Themen konnten die unterschiedlichsten Fragestellungen erfolgreich für die Praxis anwendungsfähig gemacht werden. Dazu zählen auch Fütterungsversuche sowie die wissenschaftliche und technische Unterstützung bei neuen Anwendungen und Entwicklungen.

Seit 2004 sind Mitarbeiter in der Auditierung landwirtschaftlicher Unternehmen für das QS-System (Prüfsystem für Lebensmittel) im Auftrag der Zertifizierungsstelle IFTA AG tätig. Aktuell hinzugekommen sind die Auditierung landwirtschaftlicher Unternehmen der Schweine- und Geflügelhaltung für die Initiative Tierwohl, die Zertifizierung von landwirtschaftlichen Unternehmen und Tierarztpraxen im System DIN ISO 9001 und die Auditierung landwirtschaftlicher Unternehmen für das Gütesiegel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, vertreten durch den Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG), für „Lebensmittel ohne Gentechnik“.

Die Weiterbildung ist ein weiterer Bereich, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FFG seit Jahren erfolgreich tätig sind. Dazu gehört einerseits die Durchführung von Schulungen, wozu Qualifizierungsschulungen für landwirtschaftliche Fachkräfte in der Direktvermarktung sowie theoretische und praktische Schulungen für Melker zählen. Weiterhin werden andererseits Vorlesungen und Seminare für Studenten an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of Helsinki, Finnland gehalten und zahlreiche Bachelor-, Master- und Doktoranden finanziert und betreut.

Im Netzwerk wichtiger Institutionen: Impulsgeber für die Forschungslandschaft

Die Frankenförder Forschungsgesellschaft ist Mitglied in verschiedenen Netzwerken und Institutionen, die im Bereich der landwirtschaftlichen und industriellen Forschung wichtige Impulse für die Forschungslandschaft setzen. Dazu gehören:

  • Die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA). Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Agrarforschung und verfolgt das Ziel, die Leistungsfähigkeit, die Transparenz und die internationale Sichtbarkeit der deutschen Agrarforschung zu verbessern.
  • Der Verband innovativer Unternehmen (VIU). Er ist eine Interessenvertretung forschender kleiner und mittlerer Unternehmen und gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen und steht für die Stärkung der Industrieforschung und die effiziente Markteinführung von Innovationen im industriellen Mittelstand.
  • Die Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V.. Sie vertritt die öffentlichen Interessen gemeinnütziger Industrieforschungseinrichtungen in Deutschland. Zusätzlich zu der Förderung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der einzelnen Mitglieder besteht eine Kernaufgabe der Zuse-Gemeinschaft darin, die gemeinsamen Anliegen der gemeinnützigen Forschungseinrichtungen gegenüber dem Bund, den Ländern, der Wirtschaft, anderen Wissenschaftsorganisationen und der Öffentlichkeit zu vertreten.
  • In diesen Verbänden kann die FFG einerseits ihre langjährigen Erfahrungen und Kompetenzen einbringen, aber auch die Unterstützung durch die gebündelten Kräfte für ihre Forschungsarbeit nutzen.
Frau Dr. Treffkorn (2.v.links) und Herr Dr. Tobisch (rechts) bei der Übergabe der Mitgliedsurkunde für die Zuse-Gemeinschaft an die FFG.

Entscheidender Erfolgsfaktor: Vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team und mit Partnern!

Die in über 25 Jahren erbrachten guten Ergebnisse der FFG sind von den Fähigkeiten und der Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geprägt. Agraringenieure, Lebensmitteltechnologen, Tierärzte, Biologen und Verfahrenstechniker bringen ihr Wissen ein, um die praxisnahen und anspruchsvollen Aufgaben zu erfüllen. Immer wieder haben junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als Doktoranden das Team ergänzt und die Forschungsgesellschaft auf einem Teil des Weges begleitet.

Die FFG bedankt sich bei allen Wegbegleitern für die konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit in den 25 Jahren ihres Bestehens. Wir freuen uns auch weiterhin darauf, gemeinsam mit Ihnen neue und interessante Projekte ins Leben zu rufen und erfolgreich umzusetzen.