Am 08.08.2023 fand eine weitere Exkursion im Rahmen des Tierschutzplanes des Landes Brandenburg statt, die dieses Mal in den „Gutshof Langerwisch“, einem landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieb für die Pferdehaltung, führte. Die durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) angebotene Exkursion konnte den Teilnehmern einen Eindruck über moderne Haltungsformen für Pferde, die sich an den Bedürfnissen der Tiere orientieren, vermitteln.
Frau Karin Bildt, die Leiterin des Unternehmens sowie ihre Tochter Paula Bildt begrüßten die Exkursionsteilnehmer herzlich und gaben einen Ausblick auf den interessanten Tag, wobei die Führung durch die auf dem Hof vorhandenen verschiedenen Haltungsformen den Höhepunkt bildete.
Die durch die Frankenförder Forschungsgesellschaft (FFG) organisierte Veranstaltung begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer sowie einer Einleitung in die Thematik durch Frau Böhm von der FFG, die über den Tierschutzplan Brandenburg informierte.
Danach stellte Frau Bildt den Familienbetrieb vor und informierte die Besucher über die Besonderheiten der Pferdehaltung. Der Gutshof Langerwisch orientiert sich an den modernen Formen der Pferdehaltung und bietet verschiedene Haltungsformen für die individuellen Bedürfnisse der Tiere an. So gibt es z. B. Aktivställe für Stuten, Wallache und Allergiker, Offenställe mit Winterpaddocks und Sommerweiden sowie Paddockboxen. Neben der Pferdehaltung, die 150 ha Weideland einschließt, wird in dem Landwirtschaftsbetrieb auf ca. 250 ha Fläche Heu für die Pferde gewonnen, das als Futter für die Tiere eingesetzt wird.
An die ausführliche Vorstellung des vielseitigen Betriebes schloss sich die Führung zu den verschiedenen Haltungsformen an. Diese umfasste u.a. die Offenställe, die Aktivställe für die Wallache sowie die Paddockboxen. Paula Bildt erklärte den interessierten Teilnehmern die Besonderheiten der jeweiligen Haltungsform und beantwortet jede Frage informativ und geduldig.
Den Höhepunkt der Hofführung stellte der Aktivstall für die Wallache dar. Hier war es den Teilnehmern möglich, hautnah mit den Pferden in Kontakt zu kommen, die sich frei auf dem 1,8 ha großen Gelände bewegen und sehr aktiv unterwegs waren.
Aktivställe fördern die Bewegung der Pferde und stellen dementsprechend eine artgerechte Haltung der Tiere dar. Zeitgesteuerte Heuraufen, eine Kraftfutterstation und beheizbare Tränken weit voneinander entfernt angeordnet, sorgen dafür, dass die Pferde täglich mehrere Kilometer zurücklegen, um an Nahrung und Wasser zu gelangen.
Pellets, Hafer und auf Wunsch Müsli und Mineralien erhalten die Pferde in einer Kraftfutterstation. Über einen Transponder am Bein wird jedes Pferd und die ihm zugeteilte Futterration von einem Computer erkannt. Die Tagesration wird in 20 kleine Portionen aufgeteilt, die das Pferd in einem Zeitabstand von mindestens 60 Minuten abrufen kann.
Großzügige Liegehallen sorgen zudem dafür, dass sich die Tiere bei Bedarf zum Dösen zurückziehen können.
Bei einem anschließenden Imbiss mit belegten Brötchen, Obst und Kaffee konnten die Teilnehmer noch einmal die erhaltenen Informationen diskutieren und die Eindrücke verarbeiten. Alle Teilnehmer fanden die Exkursion äußerst informativ und waren von den unterschiedlichen artgerechten Haltungsformen beeindruckt, die in dem Betrieb vorgestellt wurden.
Wir danken der Familie Bildt für diesen interessanten und lehrreichen Tag, an dem sich auch das Wetter von seiner guten Seite zeigte, und hoffen auch in Zukunft, interessierte Besucher bei weiteren Exkursionen begrüßen zu dürfen.
Alle Bilder sind Eigentum der FFG.